Industrial Automation

Wie IT und OT dabei helfen können, Sensor to Cloud ins Leben zu rufen

Ciaran Burns

Jeden Tag werden aus der Fabrikhalle wertvolle Daten über Fertigungsprozesse und die dabei verwendeten Maschinen gesammelt. Diese Informationen fallen letztendlich unter die Zuständigkeit der Operationstechnologie-Abteilung (OT). Gleichzeitig wird der Informationsfluss aus Büros – von Computern bis hin zu Überwachungskameras – von der Informationstechnologie-Abteilung (IT) überwacht und verwaltet.

Während sich die IT in Richtung der Cloud verlagert hat (d. h. das Speichern und Zugreifen auf Daten und Programme online), hat es die OT noch nicht ganz so weit gebracht. Doch die Verlagerung von Industriedaten in die Cloud durch das Schaffen einer Sensor-to-Cloud-Umgebung bietet wertvolle Vorteile. (Wir haben drei der wichtigsten Vorteile hier identifiziert und zusammengefasst.)

 

Sensor to Cloud nutzt Sensoren, um Daten zu sammeln, und überträgt sie in eine Cloud-Computing-Infrastruktur für Informationsaustausch, Zusammenarbeit, Prozessverbesserung und Entscheidungsfindung, sogar über mehrere Standorte hinweg. Es ist eine effiziente Möglichkeit, industrielle Prozesse und Systeme zu integrieren. Damit das Konzept von Sensor to Cloud in einem industriellen Umfeld gut funktioniert, ist es wichtig, dass IT und OT als Partner zusammenarbeiten.

 

Hier sind einige Tipps, um dies zu erreichen:

 

1. Stellen Sie sicher, dass sowohl IT als auch OT beteiligt sind

Wenn das Konzept von Sensor to Cloud von der Chefetage abwärts verfochten wird, kann ihr Einfluss – so wie es oft bei neuen Initiativen der Fall ist – durch Ihre Organisation hindurch direkt in die IT und OT fließen.

 

Der Übergang verläuft reibungsloser, wenn auf beiden „Seiten“ (IT und OT) Ideenführer mitwirken, um Fragen und Bedenken anzusprechen. Wenn Sie es nur einer Gruppe überlassen, selbstständig alles herauszufinden, konzentriert sie sich natürlich auf das für sie Bekannte und könnte dabei einiges übersehen.

Gerade in einer OT-Umgebung ändern sich die Dinge beispielsweise nur langsam, denn Hardware ist für einen langen Betrieb ausgelegt. In einer Unternehmensumgebung verhält es sich anders: Ein PC wird voraussichtlich nicht ein ganzes Jahrzehnt lang funktionieren. In der industriellen Welt dagegen können Bauteile durchaus so lange halten – oder sogar länger.

Wenn die Sensoren, Schalter, SPS und Steuerelemente, die mit Ihrem industriellen Netzwerk verbunden sind, seit ihrer Installation noch nie ausgefallen sind, wurden sie wahrscheinlich seit mehreren Jahren nicht angerührt. Die Tatsache, dass diese Geräte keiner aktiven Wartung unterzogen werden, könnte die Genauigkeit der Ermittlung der aktuellen Daten in Ihrem Netzwerk beeinträchtigen und im Laufe der Zeit zu Datenverlust führen.

Finden Sie jemanden, der sich mit beiden Welten auskennt (oder jemanden, der mit keiner der beiden Gruppen eine zu enge Verbindung hat), um IT und OT gerecht zu vertreten. Dies kann dazu beitragen, dass beide Gruppen ein Mitspracherecht haben und so langfristige Visionen verstehen können.

 

2. Setzen Sie Ziele, an denen sich alle Seiten beteiligen wollen

Setzen Sie Ziele, mit denen alle einverstanden sind. Wenn ein Autohersteller täglich 100 Autos produziert und sich das Ziel gesetzt hat, seine derzeitige Qualitätsrate von 99,9 % noch zu verbessern, ist dies wahrscheinlich kein realistisches Ziel (und kein Ziel, von dem alle begeistert sein werden).

Versuchen Sie stattdessen Ziele festzulegen, die beide Gruppen verfolgen und an denen beide gemeinsam arbeiten können, wie die Verbesserung des Kundenerlebnisses: Bieten Sie z. B. Einblicke in die Fahrzeugherstellung oder die Möglichkeit, die Farbe bis zu einem bestimmten Punkt im Fertigungsprozess zu ändern.

Um diese Ziele zu erreichen, müssen sowohl IT als auch OT bei der Entscheidung über die Technologie und die Prozesse, die zu diesen Verbesserungen führen, einbezogen werden – wie auch bei der Integration von Sensor to Cloud, um Daten im Laufe der Entwicklung für die Entscheidungsfindung zu nutzen.

 

3. Beziehen Sie beide Gruppen in die langfristige Planung ein

Die Umstellung auf Sensor to Cloud muss nicht von heute auf morgen geschehen. Der Übergang kann so schnell oder so langsam erfolgen, wie es Ihr Budget und Ihr Zeitplan vorschreiben.

In einigen Fällen müssen Sie möglicherweise warten, bis finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, bevor Sie einige dieser Änderungen angehen können. Sobald das nötige Geld zur Verfügung steht, sollten Sie einen Plan zur Hand haben. Die frühzeitige Verbindung von IT und OT noch vor Beginn der Bereitstellung hilft dabei, alle Beteiligten auf denselben Stand zu bringen.

Diskutieren Sie offen, welche Komponenten und Prozesse Sie mit Sensor to Cloud kompatibel machen möchten – und welche Vorteile dies bietet. Selbst wenn Sie jetzt noch nicht für die Implementierung bereit sind: Diskutieren Sie Funktionen, von denen Sie glauben, dass Sie später Profit bringen werden (z. B. zeitkritische Netzwerktechnologie zur gleichzeitigen Verarbeitung unternehmenskritischer und nicht unternehmenskritischer Daten). Wie werden IT und OT diese Initiativen umsetzen?

 

Wenn sich alle bereits frühzeitig einig sind, welche Prozesse und Geräte Teil Ihrer Sensor-to-Cloud-Umgebung werden sollen, können Sie schnell handeln, sobald die Mittel verfügbar sind.

 

4. Analysieren Sie den Informationsfluss aus beiden Perspektiven

Mit der fortschreitenden Verlagerung von Produktionsdaten in die Cloud fürchten manche, dass diese Daten in falsche Hände geraten (sei es ein Mitarbeiter, der versehentlich darüber stolpert, oder ein Akteur, der mutwillig Schaden anrichten will). Die Kontrolle und der Zugriff auf den Informationsfluss sollten gemeinsam von IT und OT analysiert werden.

Diskutieren Sie Aspekte wie Sensordaten: Diese Daten sind nur für bestimmte Abteilungen oder Personen relevant. Benötigt die Personalabteilung Zugriff? Nein. Wie sieht es mit der Marketingabteilung aus? Nein, aber sie möchte möglicherweise bestimmte Informationen in Präsentationen oder Marketingmaterialien verwenden. Wie kann sie also sicher darauf zugreifen?

IT und OT müssen sich darüber im Klaren sein, dass das Verschieben von Daten in die Cloud per Sensor to Cloud nicht bedeutet, dass Sie auf Sicherheit oder Kontrolle verzichten müssen. Stattdessen kann die Klärung der Frage, wer Zugriff haben sollte, beiden Gruppen das Gefühl geben, dass sie ein Mitspracherecht in Bezug auf Prozesse und Sicherheit haben.

 

Sensor to Cloud möglich machen

Belden macht Sensor to Cloud möglich – ohne dass Daten gefährdet werden. Wir kennen und verstehen beide Parteien (IT und OT) und die Unterschiede in ihren Prozessen, Geräten, Sicherheitsbedenken und Prioritäten.

Unsere Lösungen sind so konzipiert, dass beide Gruppen sie nutzen und verstehen können. Sie bewältigen die Komplexität der heutigen industriellen Welt und sind dabei einfach und unterstützen agile Arbeitsweisen. Sie bieten außerdem den gleichen Zugriffstyp, unabhängig davon, ob Sie vor Ort oder mobil arbeiten.

Egal für welche Umgebung – wir bieten genau die richtigen Produkttypen: ob Sie Switches, Kabel und Stecker in einer traditionellen Fabrikumgebung brauchen oder in der kalten Unterstation eines Kernkraftwerks in Alaska arbeiten.

Möchten Sie mehr über Sensor to Cloud und die Kompetenzen von Belden in diesem Bereich erfahren? Nehmen Sie an unserer sechsteiligen Webinar-Reihe teil, in der wir Folgendes besprechen:

  1. Die Markttrends, die Sensor to Cloud vorantreiben – und wie eine Sensor to Cloud-Lösung entstehen kann
  2. Standards, Best Practices und die Bedeutung von IO-Link für Sensor to Cloud
  3. Redundanz und Infrastruktur
  4. Datenanalyse und Edge-Lösungen
  5. Sicherung von Sensordaten
  6. Management von Sensor to Cloud-Netzwerken